„Ein wahrer Apostel“ – Itinerant Luigi Michelon verstorben

Er war eine der bedeutendsten und bekanntesten Persönlichkeiten des Neokatechumenalen Weges in Deutschland. Seit 1980 hatte er gemeinsam mit seiner Frau Maria und ihren elf Kindern den Weg vor allem im Norden und Westen Deutschlands gefördert und geprägt. Am 23. April 2020 ist Luigi Michelon im Alter von 69 Jahren in Osnabrück nach langer Krankheit gestorben.

Der aus Rom stammende Michelon war einer der ersten so genannten Itineranten des Neokatechumenalen Weges. Gemäß diesem missionarischen Charisma verließ er 1980 Heimat und Beruf, um gemeinsam mit einem Priester und einem weiteren Laien in Deutschland unentgeltlich das Evangelium zu verkünden und die dadurch entstandenen Gemeinschaften zu betreuen. 1986 stellte sich Luigi Michelon mit seiner Familie der erstmaligen Erprobung der Evangelisationspastoral durch „Familien in Mission“ in säkularisierten Zonen Europas zur Verfügung. So wurde die Familie Michelon von Papst Johannes Paul II. nach Hamburg gesandt, um Jesus Christus im atheistischen Ambiente von St. Pauli sichtbar zu machen. Nach diesem Modell evangelisieren heute 1700 „Familien in Mission“ auf allen Kontinenten. Seit 1991 lebte er mit seiner Familie in Osnabrück und war in den Diözesen Osnabrück, Hildesheim, Speyer und Paderborn für insgesamt 13 Neokatechumenale Gemeinschaften und zehn „Familien in Mission“ verantwortlich.

Luigi Michelon, der vor seiner missionarischen Tätigkeit unter anderem als Buchmacher in römischen Wettbüros gearbeitet hatte, sagte einmal rückblickend: „Ich hätte nie gedacht, dass es auch für mich einen Platz in diesem wunderschönen Wettlauf der Neuevangelisierung [vgl. 1 Kor 9,24f] geben würde. Aber der Herr hat etwas anders gedacht und so bin ich zuerst Itinerant geworden und dann auch Teil der ‚Familien in Mission‘. Ich bin keiner, in den man jemals eine müde Mark investiert hätte, und heute erlebe ich uns als Bild der Familie von Nazareth, die in Deutschland evangelisiert.“

In der Gewissheit des ewigen Lebens und umgeben von der Liebe seiner Frau, ihren gemeinsamen elf Kindern, 40 Enkelkindern und vielen Brüder und Schwestern ist Luigi Michelon am 23. April 2020 im Franziskus-Hospital in Osnabrück verstorben.

Die verantwortlichen Itineranten für Gesamt-Deutschland und die Niederlande, Bruna Spandri, Daniel Laranjo und Pfr. Fernando Yago Cantó, würdigten in einem Rundschreiben an die Gemeinschaften in Deutschland das Lebenswerk Michelons: „Gigi hat seine Berufung gelebt, sein Leben für viele von uns hingegeben und das Kerygma, das er bekommen hat, ständig verkündigt, zur ‚gelegenen und ungelegenen Zeit‘ [vgl. 2 Tim 4,2], als ein wahrer Apostel.“

Requiem
Requiem
Requiem
Familie Michelon

Fotos (c) Andreas Stempel, Berlin

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