Festgottesdienst mit Erzbischof Koch – Neue Leitung im Seminar „Redemptoris Mater“

 

In der bis auf den letzten Platz gefüllten „Ersatzkathedrale“ St. Joseph in Berlin-Wedding zelebrierte Erzbischof Dr. Heiner Koch am Sonntagnachmittag, dem 30. September die Dankmesse für ein Vierteljahrhundert segensreichen Wirken des Internationalen Berliner Diözesanseminars „Redemptoris Mater“ mit missionarischer Ausrichtung. Es gehört zu den ersten der mittlerweile weltweit 123 Seminaren dieser Form, die aus dem Neokatechumenalen Weg hervorgegangen sind. 36 Priester und drei Diakone dieses Seminars wurden bislang für die Erzdiözese Berlin geweiht, drei weitere Seminaristen befinden sich im Pastoralkurs.

Neben dem Erzbischof und der Seminarleitung nahmen Weihbischof Dr. Matthias Heinrich, Msgr. Dr. Hansjörg Günther, Vertreter aus dem Domkapitel, Nuntiatursekretär Msgr. Andrea Francia, Regens Matthias Goy, Regens Ansgar Paul Pohlmann aus Erfurt, der Rektor des Collegium Albertinum der Erzdiözese Köln, P.Romano Christen, sowie die Regenten der Seminare „Redemptoris Mater“ von Köln, Salvador Pane, und Warschau, Dr. Alojzij Oberstar am Festgottesdienst teil.

25 Jahre Priesterseminar „Redemptoris Mater“ Berlin

Zu Beginn er Feier ließ die Verantwortliche des Teams für den Neokatechumenalen Weg in Deutschland, Bruna Spandri, die Geschichte seit der ersten Katechese in Berlin, die 1975 gerade in St. Joseph stattfand, Revue passieren. Es sei bereits 1991 gewesen, als Kardinal Georg Sterzinsky um ein Seminar „Redemptoris Mater“ gebeten habe, kurz nachdem diese auf Wunsch von Papst Johannes Paul II. entstanden seien.

„In diesen Seminaren mit den Wesensmerkmalen diözesan, international und missionarisch gehört die Teilnahme an einer Neokatechumenalen Gemeinschaft aus Ehepaaren, Jugendlichen und Ledigen jeden Alters zur Ausbildung der Seminaristen dazu. Dort erfahren sie Gemeinschaft und die Unterstützung durch Katechisten, die ihnen helfen, als Christ die Taufgnade im Leben zu entfalten.“, so Spandri.

Die 21 anwesenden Seminaristen und zahlreiche ehrenamtliche Helfer des Seminars zeugten von der aktuellen Vitalität des Priesterseminars in Biesdorf; die Priester, die aus dem „Redemptoris Mater“ hervorgegangen sind und konzelebrierten – Deutsche, Italiener, Spanier, Nord- und Südamerikaner und Asiaten – spiegelten bei diesem Pontifikalamt im Herzen der multikulturellen Stadt Berlin die Weite der Weltkirche wieder. Auch aus den Pfarrgemeinden und den vierzehn Neokatechumenalen Gemeinschaften Berlins waren überdurchschnittlich viele junge Leute, Familien und Kinder gekommen, um Ihrer Dankbarkeit und Verbundenheit Ausdruck zu verleihen.

In seiner Homilie griff Koch angesichts der aktuellen Missbrauchsdebatte die Frage nach der Lebenskultur des Bistums und dem brüderlichen Miteinander auf:

„Ein Leben lang lernen, sich in Frage stellen lassen, wer dazu nicht bereit ist, übersieht, wie lernbedürftig der Mensch gerade in den tiefsten Schichten seiner Persönlichkeit ist … Es ist gut, wenn eure Gemeinschaft, die Kirche und auch das Seminar ein Ort des Lernens sind … Gerade das ist auch ein Grundzug des Neokatechumenalen Weges: die Begleitung in allen Lebensphasen … Für Ihr segensreiches Wirken: Danke, danke, danke dem Allmächtigen Gott!“

Das neue Leitungsteam des Seminars

Im Rahmen der Liturgie erfolgte nach 25 Jahren ein Generationenwechsel im Leitungsteam des Priesterseminars: Zwei der Priester, die aus dem Seminar in Biesdorf hervorgegangen sind, treten nun in die Fußstapfen von Regens Silvano Latini (72) aus Pescara, Italien, und Spiritual Luigi Scappini (79) aus Rimini, ebenfalls Italien. Erzbischof Koch dankte beiden für den treuen, vorbildlichen Dienst und das befruchtende Miteinander der beiden Ausbildungswege der Priesterausbildung im Erzbistum.

Mit Marc-Anton Hell wurde ein Berliner mit bayerischen Wurzeln zum neuen Regens ernannt. Der Vierzigjährige war als Kind mit seiner Familie – einer der neokatechumenalen „Familien in Mission“ – von München nach Berlin gekommen und hier aufgewachsen. Nach dem Abitur trat er in das Seminar in Biesdorf ein und wurde 2008 zum Priester geweiht; er wirkte als Kaplan in Brandenburg/Havel, in St. Matthias/Schöneberg und zuletzt als Pfarradministrator in Hoppegarten und Petershagen:

„Sie übernehmen dieses Amt in schwierigen Zeiten hier im Missionsland Berlin …Keiner weiß, was es in den nächsten Jahrzehnten heißt, Priester zu sein, den Glauben zu verkünden. Bleiben Sie wach um der Menschen willen, die Ihnen anvertraut sind, und somit auch um der Kirche willen!“, so Koch.

Der neuernannte Spiritual Alfredo Nava Mediavilla (46) stammt ursprünglich aus der Diözese Vitoria (Spanien) und trat 1991 ins Berliner Priesterseminar „Redemptoris Mater“ ein. Nach seiner Weihe 2001 und den ersten Kaplansjahren in St. Mauritius Berlin-Lichtenberg verbrachte er seinen Dienst von 2003 bis 2010 in Pfarreien in Bonn und Bedburg im Erzbistum Köln, bevor er 2012 Pfarradministrator in Königs Wusterhausen und Eichwalde wurde.

Ernennung neuer Dozenten für das Seminar

Neben dem Regens und Spiritual ernannte Koch auch neue ständige Dozenten für das affiliierte Institut der philosophischen Fakultät der Gregoriana per Dekret: Prof. Dr. Aquilino Cayuela, Prof. Dr. Thomas Brose und Dr. Robert Chalecki für die philosophischen Vorlesungen in Moral, Naturphilosophie bzw. Anthropologie.

Im Anschluss an die Liturgie kam es in lockerer Atmosphäre zu herzlichen Begegnungen Innenhof von St. Joseph, wo die Erzdiözese zu leckeren Häppchen und Getränken einlud.

 

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