Feierliche Altarweihe mit Kardinal Woelki im Kölner Priesterseminar

Nach der fast zweijährigen Renovierung der ehemaligen Klosterkirche des Erzbischöflichen Missionarischen Priesterseminars „Redemptoris Mater Köln“ nahm Kardinal Woelki am 29.10.2020 die Weihe des Altars in der neugestalteten Kapelle, dem – „Herz des Seminars“, wie Woelki sie nannte – vor. Aufgrund der Corona-bedingt stark begrenzten Gottesdienstbesucherzahl waren neben Regens Msgr. Salvador Pane und den Seminaristen auch das Team der Verantwortlichen des Neokatechumenalen Weges in Deutschland – Bruna Spandri, Pfr. Fernando Yago und Daniel Laranjo – sowie Vertreter weiterer Ausbildungshäuser des Erzbistums – Direktor P. Romano Christen FSCB (Collegium Albertinum), Subregens Tobias Hopmann (Priesterseminar Köln) und Rektor Prof. Dr. Christoph Ohly (Kölner Hochschule für Katholische Theologie) und einige Freunde und Förderer des Hauses anwesend. Der katholische Sender EWTN ermöglichte es zudem, dass die Liturgie sowohl über das Fernsehen als auch über einen Internet-Livestream ausgestrahlt werden konnte.

Bei seiner Predigt ging der Erzbischof anhand einzelner Elemente der Altarweihe auf die Bedeutung des Altars im Leben eines Christen sowie in der missionarischen Sendung der Kirche ein. So werde der Altar bei der Weihehandlung gleichsam wie der Christ bei der Taufe „jeglicher Profanität entzogen“ und zur „Stätte des Opfers Christi“, an dem er „für mich in den Tod“ gehe, „damit ich das Leben habe“. Der Altar sei der Ort, an dem das Volk Gottes gestärkt werde im heiligen Opfermahl, bei dem der Christ die heilige Gabe empfange, um eine „lebendige Monstranz“ – ein Zeige-Gefäß – Jesu Christi im Alltag zu werden. Besonders ausdrucksstark verwies der Erzbischof auf das Bild der Flammen, welche bei der Altarweihe das Weihrauchopfer begleiteten, das auf dem zuvor mit Chrisam-Öl gesalbten Altar entzündet wird: „Wenn dann die Flammen auflodern, und der Weihrauch aufsteigt, […] hat man spontan den Eindruck, der Altar brennt … Christus brennt, für dich und für mich.“ Die missionarische Dimension der um den Altar geeinten und von dort gesendeten Kirche lies den Kardinal die Predigt beschließen mit dem Zitat des Kirchenlehrers Augustinus: „In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst.“

Als in der Taufe Geheiligte steht die gottesdienstliche Versammlung in Verbindung mit der Kirche des Himmels, sodass in den Altar zu Beginn der Weihe die Reliquien der hl. Faustyna Kowalska, des hl. Johannes Paul II., der hl. Seminaristen-Märtyrer von Barbastro, des sel. Simon Balachi und des Seminar-Patrons, des hl. Dominikus Savio eingelassen wurden. Nach der feierlichen Weihehandlung und dem Weihegebet durch den Erzbischof war ein schlichter und dennoch bewegender Moment für das Auge des Betrachters, wie der Altar durch die Akolythen mit Altardecke, Kerzen, Kreuz und einem dezenten Blumenbukett für die Eucharistiefeier zubereitet wurde: bereit, um den eucharistischen Herrn in den Gestalten von Brot und Wein zu empfangen.

Vor dem Schlusssegen richtete Kardinal Woelki noch einmal das Wort an die Mitfeiernden vor Ort und an den Bildschirmen, im Besonderen an das Verantwortlichen-Team des Neokatechumenalen Weges. Es gelte nun, Christus hinauszutragen und ihn in der Welt zu bezeugen. Er sei dankbar dafür, dass dies „in Ihren Gemeinschaften und in Ihren Familien auf vielfältige Weise“ getan werde. Und, so meinte Kardinal Woelki schmunzelnd und zugleich hoffnungsvoll, er wäre sehr erfreut, wenn noch in diesem Jahr trotz Corona dem Kölner Redemptoris Mater einige Seminaristen beschieden würden. Was die Anzahl angehe, seien „dem lieben Gott – und Kiko – nach oben hin gar keine Grenzen“ gesetzt. dr

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